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Interview

Chancen erkennen, Risiken abschätzen und zugreifen

Von Thomas Rutz, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management · 2017

Wenn andere zweifeln handelt Thomas Rutz, Portfoliomanager bei MainFirst Asset Management, gerne gegen den Trend. Mit dieser Strategie ist er bei seinen beiden Fonds überaus erfolgreich.

Wie haben Ihre Fonds zuletzt performt?

Besser als der Markt. Der MainFirst Emerging Markets Corporate Bond Fund Balanced brachte es in den vergangenen drei Jahren auf durchschnittlich 8,75 Prozent Rendite pro Jahr,der etwas sportlichere MainFirst Emerging Markets Credit Opportunities Fund bringt es sogar auf durchschnittlich 10,15 Prozent pro Jahr. Damit liefen beide Fonds in den vergangenen drei Jahren besser als die zugrunde liegenden Indices, der JP-Morgan Corporate Emerging Markets Bond Index (CEMBI) und der JP-Morgan CEMBI High Yield. (Die Zahlen beziehen sich jeweils auf die Anteilsklasse C (USD-Tranche) der Fonds (ISIN: LU0816909955 und LU1061984545) mit Stand vom 29.12.2017. )

Wie machen Sie das?

Wir kaufen, wenn die Kanonen donnern. Wenn es also in einem Markt wirklich kriselt,
dann sind die Preise günstig – und dann greifen wir zu. Beste Beispiele in den vergangenen Jahren waren Russland und Brasilien: Die aufgrund der Krim-Krise in Russland und der Amtsenthebung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff im Jahr 2016 entstandenen Marktverwerfungen boten uns sehr interessante Einstiegschancen.

Aber ist es nicht riskant, in so einer Zeit in einen Markt einzusteigen?

Wer in Krisen kauft, muss ganz genau wissen, was er kauft. Denn in solchen Zeiten werden auch viele Papiere auf den Markt geworfen, die den Einsatz nicht wert sind. Wir kaufen in der Krise natürlich nicht alles, was uns angeboten wird. Vielmehr suchen wir nach den Perlen.

Wie spüren Sie diese Perlen auf?

Wir sind ein kleines Team, bestehend aus drei Personen. Aber jeder ist auf einen Bereich – auf bestimmte Regionen und Branchen – spezialisiert und weiss ganz genau, wo Chancen entstehen und wovon wir besser die Finger lassen. Wir schauen zwar auch auf die Ratings, fokussieren uns aber nicht nur auf sie. Vielmehr machen wir uns selbst ein Bild vom Markt und den Investitionsmöglichkeiten. Wollen wir eine Position kaufen, müssen alle einverstanden sein.
Da gibt es schon manchmal rege Diskussionen. Ausserdem arbeiten wir mit einem breiten Netzwerk an Brokern, mit denen wir in regelmässigem Informationsaustausch stehen. Darüber finden wir oft auch Titel, die nicht so offensichtlich am Markt angeboten werden. Wir handeln aber auch mit kleinen Fondsvolumina. Damit sind wir sehr flexibel und agil und können schneller handeln und in kleinere Chargen investieren als unsere grossen Konkurrenten, die mitunter mehrere Milliarden Dollar unterbringen müssen. Das wichtigste ist aber: Wir treffen die Manager, in deren Unternehmen wir investieren, persönlich.

Gibt Ihnen das einen besseren Einblick in das Unternehmen?

Natürlich. Bilanzen lesen und Zahlen analysieren – das kann jeder. Für uns ist es wichtig, mit dem Management zu sprechen und uns das Unternehmen vor Ort anzusehen. Nur so sehen wir,
ob die Unternehmensstrategie und deren Umsetzung auch zusammenpassen.
Und wir wissen, was mit dem Geld passiert, das wir investieren. Solche Treffen finden übrigens nicht nur im Vorfeld der Investitionsentscheidung, sondern regelmässig statt. Einmal im Jahr treffen wir das Management oder besuchen die Unternehmen vor Ort.

So schützen Sie sich vor faulen Eiern?

Wir schützen uns vor allem dadurch, dass wir nicht alle Eier in einen Korb legen. Wir streuen die Risiken und greifen dann zu, wenn wir gute Möglichkeiten sehen. Und wenn dann doch mal eine Investition ausfällt – und das kommt leider auch bei uns vor – dann ist das in einem gut diversifizierten Portfolio nicht ganz so dramatisch.

Was reizt Sie so an den Schwellenländern?

Die Emerging Markets bieten aktuell bessere Wachstumschancen und mehr Rendite für das gleiche Risiko als der High-Yield-Bereich in den USA oder Europa. Ein Anleger, der nicht in Vermögenswerte in Schwellenländern investiert, hat gegenüber dem Markt eine beträchtlich geringere risikobereinigte Rendite. Ausserdem werden die Schwellenländer in den kommenden beiden Jahren um voraussichtlich 4,8 beziehungsweise 4,7 Prozent wachsen. Im Vergleich zu Industrieländern nehmen sie damit weiter Fahrt auf.

Welche Wachstumsregionen reizen Sie besonders?

Im Moment führt unserer Meinung nach kein Weg an Lateinamerika vorbei – vor allem die rohstoffexportierenden Länder sind für uns interessant. So sind wir auch stark in Brasilien und Mexiko investiert. Aber auch Russland bietet nach wie vor Chancen. Wir suchen zudem nach Möglichkeiten, unser Portfolio wieder breiter aufzustellen. Dabei gucken wir vor allem nach Afrika und Südostasien. In China mit seinem immer grösser werdenden Tourismussektor würden wir auch gerne investieren – hier bietet sich aber im Moment keine günstige Investitionsmöglichkeit. Interessant wird in Zukunft dagegen Osteuropa – Kasachstan, Aserbaidschan und Armenien haben wir hier besonders im Fokus. Überhaupt haben wir Frontier Markets wie diese fast immer im Blick und investieren, wenn es günstige Möglichkeiten gibt.

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